Eine Reise in die alte ‚Heimatstadt‘ ist eine Reise in die Vergangenheit die mit guten, schlechten, prägenden oder auch emotionslosen Erinnerungen und Gedanken verbunden ist. Besonders wenn man Orte besucht, an denen man aufgewachsen ist – in einer Zeit die doch völlig anders war als heute, obwohl seit dem erst 35-40 Jahre vergangen sind.
Für mich war die Matthäuskirche am Ohmplatz als Kind immer eine Art Burg, ein relativ altes Gebäude dem ich mit einem gewissen Respekt begegnet bin. Die Kirche wurde aber erst 1960 geweiht und war damit in den 70er Jahren als ich dort konfirmiert wurde fast noch ein Neubau! Interessant wie anders man als Kind Dinge empfindet. Im Vergleich mit anderen Nachkriegskirchen ist sie architektonisch aber gut gelungen wie ich finde. Ich mag die Schlichtheit, auch im Innenraum.
Der markante Schulbau neben dem Altersheim am Ohmplatz war in den 70ern meine Grundschule, erbaut zur Zeit des Nationalsozialismus 1936, wie man auch noch gut an der halbherzigen ‚Entnazifizierung‘ der Nachkriegszeit am Seitenflügel erkennen kann. Besonders die angegliederte Aula in der der Sportunterricht stattfand, empfand ich als regelrecht gruselig, nicht zuletzt wegen der spartanischen und unzeitgemäßen Umkleidekabinen im Kellerbereich der Aula. So zumindest meine Erinnerung…
Einfach, aber eindrucksvoll waren früher die Wasserspiele am Ohmbrunnen die man mit dem Einwurf von 10 Pfenning in einen Automaten aktivieren konnte – solange, bis dies der Stadt Erlangen zu teuer wurde und der Brunnen dem Verfall überlassen wurde… traurig irgendwie.
Einige Meter weiter steht seit 1962 das Mahnmal zur Deutschen Einheit ‚Deutschland ist unteilbar‘ was wohl eine stilisierte Fackel darstellen soll…. ich fand es eigentlich immer nur hässlich.

Brunnenbüblein an der Schenkstraße, errichtet 1951… schützte sich einst vor dem herabfallenden Wasser des Brunnens, der mittlerweile natürlich auch verschwunden ist.
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