In der ersten Woche des neuen Jahres 2012 hatten die Nürnberger Bürger die seltene Gelegenheit einen Bunker im weit verzweigten Nürnberger Stollensystem zu besichtigen.
Diesmal präsentiere der ‚Förderverein Nürnberger Felsengänge e.V. ‚ den Laufertor Bunker in der Nähe des Rathenauplatzes. Viele hundert Bürger zeigten sich interessiert und stiegen in den Nürnberger Untergrund.
Traditionell werden ab dem 2. Januar 1945 zum Gedenken an die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg Führungen durch div. Bunker angeboten.
Der ehemalige Brauereikeller (vermutlich aus dem 19. Jhdt.), würde erst 1943 von ukrainischen Zwangsarbeitern zum Bunker ausgebaut. Hierbei wurden zum Teil Backsteine verwendet, die ursprünglich für die Großbaustelle Kongresshalle beim Reichsparteitagsgelände am Dutzendteich vorgesehen waren.
Die Bauarbeiten an dem Gebäude waren 1940 weitgehend eingestellt worden.
Der tiefsten Stellen der Anlage befinden sich ca. 13m tief unter der Oberfläche und konnte ca. 2-3.000 Menschen Schutz bieten. Interessant ist die Tatsache, dass die Stadt Nürnberg selbst Büros in dem weitverzweigten, ca. 25.000qm großen Tunnelsystem unterhielt. Hier waren Büros der Stadtwerke untergebracht, die die Versorgung der Bevölkerung mit Gas, Strom- und Wasserleitungen regeln sollten, die nach Bombenangriffen beschädigt wurden. Eine weitere Besonderheit ist der ca. 40m tiefe ‚Notbrunnen‘ mit dem damals fast fertiggestellten Rohnetzsystem. Dies würde erst nach 1945 weiter ausgebaut und fertiggestellt und ist heute im Falle eines Katastrophenfalls einsatzbereit zur Notversorgung.
Von außen weisen lediglich einige Lüftungsschächte unweit des Läufer Tor Turms auf das unterirdische Bunkersystem hin. Der Zugang gestaltet sich eher unspektakulär.
Fotos © by Arne Marenda